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Heutzutage hat fast jeder Mensch eine Kamera in seiner Hosentasche und kann, wann immer er will, etwas fotografieren. Aber wusstest du, dass schon in der Antike die „Kamera“ erfunden wurde? Damals war es natürlich keine Digitalkamera, die wir heute kennen, sondern ein dunkler Raum, in den etwas Licht von außen durch ein winziges Loch scheint und auf der gegenüber liegenden Wand ein umgekehrtes Abbild des Motivs macht. Das nennt man Camera obscura und heißt übersetzt aus dem Lateinischen „dunkler Raum“. Mit einfachen Haushaltsmitteln kannst du ebenfalls eine eigene kleinere Version der Camera obscura bauen. Wir zeigen dir hier, wie es geht.

Was du dafür brauchst

Für deine eigene Lochkamera brauchst du eine Stapelchipsdose, Butterbrotpapier oder Backpapier, dunkles Klebeband (z.B. Panzertape), ein Messer (oder eine Säge), ein Nagel und Alufolie

Durchführung

Säge z.B. mit dem Messer die Chipsdose in zwei Teile, indem du ungefähr 5 bis 6 cm vom Boden ein Stück absägst. Wenn du dir unsicher bist, dann hole dir am besten einen Erwachsenen zur Hilfe. Als Nächstes nimmst du den kleineren Teil der Chipsdose und stichst mithilfe eines Nagels oder des Messers ein sehr kleines Loch in den Boden der Chipsdose (Vorsicht: Verletzungsgefahr!).

Nun nimmst du  etwas von dem Butterbrotpapier und schneidet ein Stück so aus, dass es über die Chipsdose passt. Das klebst du jetzt mit Klebeband an die gegenüberliegende Seite des Bodens der kleinen Chipsdose. Danach klebst du die Chipsdose so wieder zusammen, wie sie vorher war. Benutze hierfür wieder das Klebeband. Um sicher zu gehen, dass wirklich kein Licht von den Seiten in die Dose einfällt, umwickelst du die Dose nochmals mit Alufolie. Die Lochkamera ist fertig!

Nun kannst du durch die Öffnung der Chipsdose mit einem Auge reingucken. Stelle sicher, dass kein Licht einfällt und halte deshalb mit deinen Fingern die Dose blickdicht an dein Auge. Das Licht fällt nur durch das kleine Loch auf die gegenüberliegende Seite durch auf das Butterbrotpapier in der Dose. Schaue dich nun mit der Dose um (nicht in die Sonne schauen) – was siehst du? Dir müsste auffallen, dass die Gegenstände in der Realität auf das Butterbrotpapier umgekehrt abgebildet werden, das heißt kopfüber!

Was zu beachten ist

Achte darauf, dass du nicht in die Sonne schaust! Die Sonnenstrahlen können schwerwiegende Verletzungen und Schäden im Auge verursachen.

Wie funktioniert das?

Die Lochkamera erzeugt ein Bild auf dem Butterbrotpapier, das spiegelverkehrt ist und auf dem Kopf steht. Warum das passiert kann man mithilfe der Strahlenoptik erklären. Das Licht, beziehungsweise die Strahlen, das vom gegenüberliegenden Gegenstand ausgehen, strahlen in das kleine Loch im Boden der Chipsdose. Die Strahlen, die eigentlich von oben kommen, fallen auf die untere Kante des Butterbrotpapiers und genau umgekehrt. Genauso strahlt das Licht von der rechten Seite des Gegenstandes auf die linke Seite des Backpapiers. Die Seiten werden also komplett getauscht. Das sieht du auch auf dem Bild unten. Außerdem wird das Bild schärfer, je kleiner du das Loch ausstichst, da so weniger gestreutes Licht entsteht.

Woher kennst du die Strahlenoptik noch?

Das menschliche Auge funktioniert nach dem ähnlichen Prinzip wie die Camera obscura. Das Licht strahlt von außen durch die Pupille auf unsere Linse. Die Linse bündelt das Licht. Auf unserer Netzhaut wird das Licht dann ebenso wie bei der Lochkamera umgekehrt abgebildet – Das Gehirn dreht dann das Bild automatisch wieder so um, dass das Bild uns wieder richtig herum erscheint.